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Cholesterin Medikamente

Werden bei einer Blutuntersuchung erhöhte Cholesterinwerte gemessen, wird durch zahlreiche Ärzte eine Senkung dieser Werte angestrebt. Und (nach meiner Meinung viel zu oft), werden dazu Arzneistoffe eingesetzt: derzeit vor allem Fibrate, Statine und Ezetimib.

Statine mit Risiko

Fibrate

Durch die Einnahme von Fibraten wird zum einen die Produktion von Triglyceride in der Leber eingeschränkt. Zum Anderen wird das Enzym Lipoproteinlipase verstärkt aktiviert. Dieses führt dazu, dass sich die Dichte der Transportform erhöht. Eine Ablagerung des Cholesterins an die Gefäßwand wird dadurch erschwert.

Für die Senkung des Cholesterinspiegels werden hier vor allem die Wirkstoffe Bezafibrat, Fenofibrat und Gemfibrozil eingesetzt. Heute werden Fibrate hauptsächlich nur noch verordnet, wenn Statine nicht vertragen werden. Durch die Senkung der Triglyceride sind Fibrate bei Diabetikern ein bevorzugtes Mittel. Die Wirkung von Fibraten im Gegensatz zu Statinen ist weniger effektiv, da nicht der Aufbau der LDL-Eiweiße gehindert, sondern der Abbau gefördert wird.

Mögliche Nebenwirkungen durch Fibrate:

Durch die Einnahme von Fibraten können vereinzelt Magen-Darm-Beschwerden und Muskelschmerzen auftreten, das Risiko für Gallensteine kann sich erhöhen.
Eine gemeinsame Einnahme mit Statinen sollte vermieden werden. Wechselwirkungen zu anderen Medikamenten sind zu beachten.

Mögliche "positive" Wirkungen die den Fibraten zugeschrieben wird:

Mögliche Abnahme des LDL um bis zu 10-20%, mögliche Abnahme der Triacylglycerine um bis zu 20-40%, mögliche Zunahme des HDL um bis zu 5-10%.

Statine

Statine sind die derzeit am häufigsten eingesetzten Wirkstoffe zur Senkung eines erhöhten Cholesterinspiegels. Sie werden auch Cholesterin-Synthese-Hemmer oder Cholesterin-Synthese-Enzym-Hemmer (CSE-Hemmer) genannt.

In Deutschland sind meines Wissens derzeit fünf verschiedene Statine zugelassen: Atorvastatin, Fluvastatin, Lovastatin, Pravastatin, Simvastatin.

Ist die körpereigene Produktion an Cholesterin erhöht, kann dieses durch die Gabe von Statinen erheblich gesenkt werden. Das Enzym HMG-CoA-Reduktase spielt eine große Rolle bei der Herstellung des Cholesterins in der Leber und wird durch die Gabe von Statinen „gehemmt“. Als Folge wird das vom Körper benötigte Cholesterin nicht neu hergestellt, sondern das bereits vorhandene Cholesterin aus dem Blut aufgenommen. Im Vergleich zu den Fibraten ist die Wirkung von Statinen effektiver.

Nebenwirkungen durch Statine:

Statine wirken auf die Nerven ein. So können vereinzelt Taubheitsgefühle, ein brennendes Gefühl oder Muskelzuckungen auftauchen. Da dieses bei Diabetikern auf Symptome der eigenen Krankheit zurückgeführt werden kann, sollten Statine bei diesen nicht eingesetzt werden. Hier empfiehlt sich eine Behandlung mit Fibraten.

Zusätzlich können Magen-Darm-Probleme, Kopfschmerzen, Müdigkeit und vereinzelt Leberschäden oder Nierenschäden auftreten. Eine gemeinsame Einnahme mit Fibraten sollte vermieden werden.

Zusätzliche positive Wirkungen die Statinen zugeschrieben werden:

Werden Statine bei erhöhten Cholesterinwerten eingesetzt, können einige Statine möglicherweise Herz-Kreislauf-Erkrankungen vorbeugen. Behauptet wird auch eine damit zu erwartende Erhöhung der Lebenserwartung. Vor allem bei Patienten, die bereits einen Herzinfarkt erlitten haben, könnte das Risiko eines neuen Infarktes gesenkt werden.

Auch bei Diabetes mellitus soll die Einnahme von Statinen (hier Simvastatin) einen positiven Effekt auf die Lebenserwartung haben, allerdings ist es hier besonders wichtig, die oben beschriebenen Nebenwirkungen zu beachten.

Ezetimib

Bei Ezetimib handelt es sich um einen noch recht neues Cholesterin Medikament, das in Form von Tabletten eingenommen wird. Er wird zur Senkung des Cholesterinspiegels eingesetzt, wenn der Patient kein anderes cholesterinsenkendes Mittel verträgt, oder dieses nicht ausreicht. In der Regel wird Ezetimib jedoch gemeinsam mit Statinen eingenommen.

Im Gegensatz zu den Fibrinen und den Statinen, die entweder den Abbau des Cholesterins fördern, oder den Auffbau des Cholesterins hemmen, verhindert Ezetimib die Aufnahme des Cholesterins aus der Nahrung und aus der Galle. Durch die Einnahme von Ezetimib wird das Niemann-Pick C1-Like 1 (NPC1L1)-Protein in der Dünndarmwand blockiert. Dadurch können die Fette nicht durch die Darmwand in das Blut gelangen, sondern werden ausgeschieden.

Mögliche Nebenwirkungen durch Ezetimib:

Durch die Einnahme von Ezetimib können vereinzelt Übelkeit, Erbrechen und Diarrhoe auftreten. Da Ezetimib in der Regel zusammen mit einem andern cholesterinsenkenden Medikamenten eingenommen wird, ist die alleinige Wirkung von Ezetimib auf den Cholesterin-Spiegel noch nicht ausreichend erforscht, bzw. sind einige Studien hierzu noch nicht komplett abgeschlossen.

Fazit

In der Praxis kommen bei erhöhten Cholesterinwerten m.E. zu häufig Medikamente zum Einsatz, die zahlreiche Nebenwirkungen haben, über die die Patienten (meiner Erfahrung nach) viel zu wenig aufgeklärt werden.

Ich kann nur dazu raten, sich einmal die Beipackzettel der entsprechenden Cholesterin Medikamente genau durchzulesen und dann den Arzt auf entsprechende Alternativen anzusprechen. Ideen dazu finden Sie in meinem Beitrag: Die besten natürlichen Cholesterinsenker.

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