Möglichkeiten der Cholesterinsenkung
Als ausgemachter Feind gilt bei vielen Menschen das Cholesterin bzw. der Cholesterinwert. Und wenn dieser zu
hoch ist, dann soll das Cholesterin gesenkt werden: und das um (fast) jeden Preis.
Hierzu bieten sich verschiedene Möglichkeiten an: Neben schulmedizinischen Cholesterin Medikamenten, einer konsequent gesunden Ernährung und verschiedenen
Ergänzungsmitteln, sowie Sport, gibt es verschiedene Möglichkeiten das Cholesterin zu senken.
Nummer 1: Die Lösungen mit „schulmedizinischen“ Medikamenten
In der Schulmedizin wurde in den vergangenen Jahrzehnten an Mitteln gegen einen erhöhten Cholesterinwert
geforscht. Erste Mittel wurden zum Beispiel aus Gallensäureaustauscherharze hergestellt, auf die sogenannten
Cholestipole folgten bereits innerhalb kürzester Zeit die ersten Fibrate und Nikotinsäurepräparate.
In der heutigen Zeit handelt es sich bei den Medikamenten zur Cholesterinsenkung fast ausschließlich um Statine
und Wiederaufnehmhemmer.
Seltener werden auch Fibrate zur Bekämpfung eines hohen Cholesterinwerts eingesetzt. Im Bereich der Fibrate
werden unterschiedliche Medikamente verwendet, aktuell werden die Wirkstoffe Bezafibrat, Fenofibrat und Gemfibrozil
verwendet. Fibrate können im Allgemeinen durch eine gute Triglyceridsenkung überzeugen, weshalb sie heute auch bei
Diabetikern eingesetzt werden.
Ausgesprochen beliebt bei Ärzten (und daher sehr häufig verwendet), sind die Statine. Der Gruppe der
HMG-CoA-Reduktase-Hemmer (CSE-Hemmer) angehörige Wirkstoff kann ein enorme Hemmwirkung hervorrufen.
Zuletzt ist der Wirkstoff Ezetimib zu erwähnen, welcher seine Wirkung direkt im Darm entfalten soll. Der
Cholesterinwiederaufnahmehemmer sorgt für eine gezielte Blockierung des Niemann-Pick C1-Like 1
(NPC1L1)-Proteins.
Nummer 2: Mit der richtigen Ernährung den
Cholesterinwert beeinflussen
Bei einem erhöhten Cholesterinspiegel werden Betroffene manchmal auch dazu angehalten, ihre Ernährung
umzustellen. In der Regel werden Ratschläge gegeben, die zu fettmodifiziert bzw. fettarm tendieren - und zu
"cholesterinarm" sowieso.
Ein Leitfaden der von der DGFF (Lipid-Liga) erstellt wurde, lässt durchblicken, dass bei der Nahrungsaufnahme
verschiedene Punkte bedacht werden sollten. Die Aufnahme von wenig rotem Fleisch, Wurst, Käse, Eigelb und Innereien
ist nach dem Leitfaden ebenso von Bedeutung, wie eine fettarme Zubereitung der Nahrungsmittel. Der Verzicht auf
tierische Lebensmittel wird ebenso empfohlen, wie die mehrmalige Zufuhr von frischem Obst und Gemüse. Durch den
Verzicht auf Alkohol und eine Verwendung von Pflanzenöl bei der Zubereitung von Speisen soll rasch eine erste
Verbesserung erzielt werden können.
Um die Cholesterinwerte dauerhaft positiv beeinflussen zu können, ist
meiner Erfahrung nach jedoch eine langfristige Umstellung der Ernährung erforderlich, da eine kurzfristige
Umstellung lediglich eine geringe Veränderung des Cholesterinspiegels hervorruft.
Bei der Nahrungsaufnahme ist der Einfluss auf die Bildung von Cholesterin vorerst nur gering, eine langfristige
Ernährungsumstellung ist also unabdingbar.
Nummer 3: „Ergänzungsmittel“ die Cholesterin senken können
Anders als von vielen Betroffenen vermutet, ist es nicht die Diät Margarine, die den Cholesterinwert dauerhaft
senkt: Obst und Gemüse lassen den Cholesterinspiegel dauerhaft sinken.
Wer am Tag 75 Gramm getrocknete Apfelscheiben zu sich nimmt, kann über einen Zeitraum von einem halben Jahr den
Cholesterinwert um 23 Prozent senken. Die Wirkungen von Obst sind höchst unterschiedlich. Einige Sorten sorgen
dafür, dass der Gesamtcholesterinwert gesenkt wird, bei anderen wird eine Verschiebung des nützlichen HDL Werts
hervorgerufen, wiederum andere hemmen die Fettverdauung, die Produktion von Gallensäure oder die Produktion von
körpereigenem Cholesterin.
Der "gute alte" Apfel kann mit seinen Ballaststoffen und Pektinen Gallensäure binden, wodurch der
Cholesterinwert im Blut dauerhaft gesenkt werden kann. Eine ähnlich positive Wirkung können Erbsen vorweisen, diese
enthalten eine hohe Menge an Saponinen, wodurch der Cholesterinspiegel gesenkt werden kann, auch hier werden
Gallensäuren gebildet.
Die wohltuende Wirkung von Tee ist schon seit mehreren Tausend Jahren bekannt. Vor allem grüner Tee aus China,
Japan und Taiwan kann die Aufnahme von Fetten in der Nahrung hemmen, wofür vor allem Gerbstoffe und Saponine im Tee
verantwortlich sind. Zudem wird der LDL-Wert bei Betroffenen dauerhaft gesenkt.
Gingerole, die im Ingwer enthalten sind, sorgen für niedrige Cholesterinwerte, wer zwei Gramm am Tag zu sich nimmt,
kann den Cholesterinwert beeinflussen.
Oft wegen den unangenehmen Nebenwirkungen vermieden ist der Knoblauch. Seine Wirkstoffe sind jedoch gerade für
Personen mit einem erhöhten Cholesterinwert von enormem Vorteil. Der Inhaltsstoff Alliin sorgt dafür, dass Enzyme
der Cholesterinsynthese gehemmt werden. Als Alternative zum Knoblauch kann auch der heimische Bärlauch überzeugen,
seine Wirkung auf die Cholesterinbiosynthese ist nochmals deutlich
höher. Im Beitrag Die besten natürlichen
Cholesterinsenker finden Sie weitere Tipps.
Nummer 4: Mit Sport das Wohlbefinden steigern und das Cholesterin-Risiko
senken
Sport kann nicht nur bei einer Cholesterin Erkrankung helfen, erhöhten Werten kann durch Sport auch präventiv
vorgebeugt werden. Wem es an Bewegung mangelt muss damit rechnen, das der (vermeintlich) wichtige HDL-Cholesterin Wert zu niedrig ausfällt, wer jedoch regelmäßig Sport betreibt, kann das
ungünstige LDL-Cholesterin durch HDL-Cholesterin ersetzen.
Durch den Sport können neben dem Cholesterinwert auch Insulinresistenz gesteigert und die Blutdruckwerte gesenkt
werden, sodass sich dauerhaft eine Zuckerkrankheit abwenden lässt. Durch die Bewegung werden die Gefäßwände
elastisch gehalten und einer Verkalkung vorgebeugt. Um die Blutfettwerte positiv zu beeinflussen eignet sich
besonders Sportarten wie Radfahren, Laufen oder Skilanglauf, wobei die Dauer der Einheit mindestens 20 Minuten
betragen sollte. Durch ein regelmäßiges Training kann der Fettstoffwechsel um 5-10% gesenkt werden.
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